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Der Markt Sugenheim liegt mit seinen Gemeindeflächen im Ehegrund, genannt nach den beiden Bächen der Kleinen und der Großen "Ehe". Seit Jahrhunderten schlängelt sich die "Ehe" durch das Tal, dem sie ihren Namen gab.

Historisch deswegen, weil das Gebiet bereits im 6. und 7. Jahrhundert, der Zeit der sogenannten "Fränkischen Landnahme", als der "Ehegau" bezeichnet wird. Es gibt Nachweise, dass Teile des Gemeindegebietes bereits in der Jungsteinzeit zumindest zeitweise besiedelt waren.

Die dauerhafte Besiedelung erfolgte aber während der schon genannten Fränkischen Landnahme. Die Gemeindeteile Krautostheim, Krassolzheim, Deutenheim, Ezelheim, Ullstadt und Sugenheim selbst stammen aus dieser Zeit. Die anderen Gemeindeteile Ingolstadt, Neundorf, Rüdern, Hürfeld und Dutzenthal sind in der Zeit zwischen 1000 und 1200 entstanden.

Ursprünglich geprägt von Landwirtschaft und Handwerk bietet Sugenheim heute eine Fülle von Arbeitsplätzen im Zentralort mit Landwirtschaft und Weinbau in den Gemeindeteilen. Diese Mischung hat der Landschaft im Ehegrund das Flair erhalten. Sie drängt sich nicht auf, strahlt aber Ruhe und Behaglichkeit aus.

Die kleinstrukturierten Rebflächen, eingebettet zwischen Streuobstwiesen und Hecken geben ein günstiges Kleinklima für einen körperreichen, bekömmlichen Wein. Die vielen Besucher in den Weinstuben und Heckenwirtschaften wissen das bereits zu schätzen, Auch die Filmwelt hat den Reiz unserer Landschaft bereits erkannt. Der leider bereits verstorbene große Schauspieler Günther Strack drehte viele Teile seiner Filmserie "Der König" im Weinbergshaus zu Krassolzheim.

Der Hauptort Sugenheim und die Gemeindeteile Deutenheim und Ezelheim sind eng mit dem Fränkischen Adelsgeschlecht derer von Seckendorff verbunden. Die drei Schlösser in Sugenheim und Dutzenthal und die Kirchen zeugen von der 700-jährigen Präsenz der Seckendorff in dem Gebiet. Auch das Wappen der Gemeinde ist aus dem Wappen der Seckendorff entstanden. Es zeigt einen roten, zu einer Acht geflochtenen Lindenzweig auf silbernem Grund. Das rote Leerfeld über dem Zweig ist der heraldische Hinweis auf die Jahrhunderte lang territoriale Eigenständigkeit der Herrschaft Sugenheim.

Die "Seckendorff"-Schlösser sind heute in Privatbesitz, hervorragend restauriert und teilweise auch innen zu besichtigen. Besonders das sogenannte "Alte Schloss" in Sugenheim beherbergt das bekannte Puppen- und Spielzeugmuseuem und ist damit einer unserer touristischen Anziehungspunkte. Damit aber nicht genug. Der Gemeindeteil Ullstadt beherbergt eines der schönsten barocken Landschlösser Frankens im Stile einer Sommerresidenz. Erbaut nach den Plänen von Dientzenhofer durch den Bamberger Hofbaumeister Küchel. Das Schloss gehört der Familie von und zu Franckenstein, die es heute noch bewohnt.

Eine Besonderheit birgt die Gemeinde Sugenheim im Gemeindeteil Krautostheim. Das ist die Freimarkung "Osing", an der Krautostheim mit einem Viertel beteiligt ist. Eine landwirtschaftliche Fläche von 274 ha, die nie in Privatbesitz überging, sondern sich anteilsmäßig im Besitz von 178 Rechtlern befindet. Nach einem uralten Ritual mit längst vergangenen Messeinheiten und Zeichen wird alle 10 Jahre die Fläche neu an die Rechtler verteilt. Ein Ereignis, das jeweils bundesweit größtes Medieninteresse weckt. In einer Rasthütte auf dem Osing ist die Entwicklung und die Geschichte dargestellt.

Der Markt Sugenheim hat sich trotz seiner guten Infrastruktur - mit den angenehmen und leistungsfähigen Gasthäusern und Pensionen, den Heckenwirtschaften und Weinstuben, alle Einrichtungen eines ländlichen Zentrums - sein dörfliches Flair erhalten.

Besonders entwickelt ist hier das Angebot an Kutschen- und Planwagenfahrten. Man kann hier den gesamten Ehegrund, wie zu Goethes Zeiten, mit der Kutsche erreichen.